Workshop zum Thema Grafische Notation am BORG Lienz
Workshop
Schülerkompositionen
Ausstellung
Konzert
in der Spitalskirche Lienz
Workshop
Schülerkompositionen
Ausstellung
Konzert
in der Spitalskirche Lienz
Raumkomposition für Mezzosopran, Flöte, Saxophon, Bassklarinette, Posaune, Tuba und Perkussion.
Der Aya Irini / Irenenkirche in Istanbul gewidmet.
Uraufführung 1998 in Interaktion mit Mehrfach-Diaprojektionen von Gerald Nitsche in der Irenenkirche / Aya Irini Istanbul
Ausführende:
Elisabeth Nicolussi (Mezzosopran), Ferdiand Köck (Flöte), Hannes Mariacher (Saxophon), Helmut Sprenger (Bassklarinette),
Mato Santek (Posaune), Karlheinz Siessl (Tuba), Gerhard Gruber (Perkussion), Günther Zechberger (Leitung)
Moulin Rouge:
was übrig bleibt:
publiziert in:
Raoul Schrott, DADA 21/22, Musikalische Fischsuppe mit Reiseeindrücken
Haymon-Verlag Innsbruck, 1988
ISBN 3-85218-037-6
maggi on Aug 1, 00 at 2:03pm
„ ……
Then there is the eerie memory of the Yerebatan Cistern in Istanbul, an underground water collection cavern dating back to the 6th century. The haunting sounds of music („tangenten“ for alto, subbassrecorder, flute, saxophone,violine, trombone, percussion and Cistern – composed by Günther Zechberger specifically for this location, based on the echoing effects of the cistern), puntuated by the dripping of the water was truly the most exotic and unique musical experience we have ever had.”
aus: Fodor’s Travel
Raumkomposition für Alt- und Kontrabassblockflöte, Violine, Flöte, Saxophon, Posaune und Perkussion
– der Zisterne „Yerebatan Sarayi“ in Istanbul gewidmet
Yerebatan Sarayi:
Wasserspeicher für den Großen Palast. Unter Kaiser Justinian im 6. Jahrhundert erbaut. 138 Meter lang, 65 Meter breit.
Das Gewölbe wird von 336 acht Meter hohe Säulen getragen.
„Tangenten“ ist die bislang erste und einzige Komposition, die für diesen faszinierenden Raum geschrieben wurde.
Uraufführung in Interaktion mit Mehrfach-Diaprojektionen von Gerlad Nitsche:
Istanbul, Yerebatan Sarayi 1994
Ausführende:
ticom – Tiroler Ensemble für Neue Musik
Angelika Hensler (Alt, Kontrabaßblockflöte)
Andras Borgo (Violine)
Ferdinand Köck (Flöte)
Hannes Mariacher (Saxophon)
Mato Santek (Posaune)
Gerhard Gruber (Percussion)
Günther Zechberger (Leitung)
Ausschnitte aus den Tangenten:
„Kadenz für Kontrabaßblockflöte“ aus den Tangenten
Aufnahmen:
Jeder Stein, jeder Fels hat auch eine klangliche Identität – eine Klangseele.
In nahezu fünf Jahren Arbeit hat der Bildhauer Kassian Erhart nahezu zwanzig Steinskulpturen geschaffen, die das Instrumentarium für die „Lithophonie“ bilden. Skulpturen, die um eine wesentliche Dimension erweitert wurden – sie können zum Klingen gebracht werden.
Sämtliche Klangskulpturen sind aus tiroler Gestein gefertigt:
Granit – Gneis – Amphibolit – Marmor
Der Komponist Günther Zechberger war von Anbeginn an der Entwicklung und Entstehung dieser Klangskulpturen beteiligt.
Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist eine Komposition für ein archaisch anmutendes Klangmaterial, für ein vermeintlich unmusikalisches Instrumentarium – eine Komposition für die Klangskulpturen von Kassian Erhart – „Lithophonie“.
Insbesondere die Vielfalt der Klangskulpturen als auch die Komposition „Lithophonie“ sind dafür verantwortlich, daß dieses musikalische Projekt ein weltweites Unikat darstellt.
„Lithophonie“ auf den Klangskulpturen von Kassian Erhart wird von Musikern des „Tiroler Ensemble für Neue Musik“ aufgeführt.
Aufführungen:
Aufnahmen:
Live-Mitschnitt der Uraufführung am Skulpturenfeld Fuchsmoos am 22.08.1998
Tonmeister: Bernhard Triendl
→ zur Videodokumentation (Piller)
Links zu Bild und Klang:
→ Instrumentenbau
→ Komponisten am Skulpturenfeld Fuchsmoos
→ Vorbereitung zur Aufführung in der Jesuitenkirche Innsbruck
→ „Bongos” (Bild & Ton)
→ „Geige” (Bild)
→ „Harfe” (Bild)
→ Helm (Bild & Ton)
→ Klangschale (Bild & Ton)
→ Panflöte (Ton)
→ „Posaune” (Bild & Ton)
Die Verwendung der Notenschrift, in rund 1000 Jahren parallel zu unserer Kunstmusik entwickelt, galt lange Zeit als Privileg, bestimmten Gesellschaftsschichten und bestimmter Musik vorbehalten. Als Zeichen einer nonverbalen Sprache ist unsere Notenschrift mittlerweile am Ende ihrer Entwicklung angelangt, sie funktioniert nahezu perfekt und ist mit Sicherheit Teil unserer höchsten Kulturgüter. Entwickelt wurde die Notenschrift nicht zuletzt aus dem Bedürfnis, Musik wiederholbar zu machen und es mutet fast zynisch an, daß die musikalische Entwicklung bedingt durch technischen Fortschritt die absolut idente Wiederholbarkeit in einem Bereich der Musik realisiert hat, in dem Notation nur noch eine Randerscheinung ist – nämlich in der elektroakustischen Musik, die in diesem Jahr gerade 50 Jahre alt wurde.
Notation als Erscheinungsform von Zeichen/Sprache bleibt das zentrale Thema des gemeinsamen Projektes mit Lore Heuermann. Komponierte und somit notierte Musik wird von den Musikern des Tiroler Ensemble für Neue Musik“ in Klang umgesetzt, vom Zeichen zur Sprache verwandelt. Lore Heuermann wird in Echtzeit auf 7 Meter langen Papierrollen grafisch auf die Sprache“ reagieren und diese wieder zu Zeichen machen. Sprache“ ist nun in einem weiten Sinn zu verstehen, da Lore Heuermann nicht nur auf die Sprache Klang reagiert, sondern sehr wohl auch auf die aufführungsbedingten Bewegungen, also die Körpersprache der Musiker. Die dabei entstehende Kalligrafik ist das Resultat aus akustischer und optischer Wahrnehmung, Emotionalität, Intelektualität und handwerklichem Können.
Somit schließt sich in diesem Projekt nur scheinbar ein Kreis – scheinbar, da es sehr wohl denkbar ist, die kalligrafischen Arbeiten von Lore Heuermann in Klingendes, also Musik, zurück zu verwandeln, wegen der Komplexität der kalligrafischen Arbeiten jedoch nicht die musikalischen Ergebnisse in die idente Notenschrift.
05. September, Skulpturenfeld Fuchsmoos
Lore Heuermann – Günther Zechberger – ticom, Tiroler Ensemble für neue Musik
Tänzerin: Sabine Sonnenschein
Musiker: ticom – Tiroler Ensemble für Neue Musik
→ zur Fotodokumentation Wien
→ zur Fotodokumentation im Alten Stadthaus Berlin (Probe)
→ zur Fotodokumentation im Alten Stadthaus Berlin (Aufführung)
→ zur Videodokumentation PantaRhei Wien II
→ zur Videodokumentation Panta Rhei Berlin
„Abstraktion“ wurde anhand der zurückgelegten Wegstrecke des Projektes „Wolokolamsker Chaussee X“ entworfen.
Die Partitur ist der Ausgangspunkt für eine mehrtägige performative musikalische Präsentation.
Ein Hörstück von Bernhard Kathan und Günther Zechberger
44min
Erstausstrahlung: 6.12.2002 / ORF KUNSTRADIO
© Kathan / Zechberger
Die Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz ist nur einer von vielen Hinweisen für eine grundlegende Neubewertung des Tieres. Während Tieren im neunzehnten Jahrhundert bestenfalls Schmerzfähigkeit zugestanden wurde, so sind Tiere heute zu den eigentlichen Platzhaltern menschlicher Regungen geworden. Die Fähigkeit, Angst, Trauer oder gar Mitleid zu empfinden, zeichnet nicht länger den Menschen aus. Manche gestehen Tieren sogar religiöse Empfindungen zu. Dass Tiere gleichzeitig in einer noch nie dagewesenen Weise industriell ausgebeutet und verwertet werden, ist nur auf den ersten Blick als Widerspruch zu sehen. In Wirklichkeit handelt es sich – wie es der Kulturanthropologe Gernot Böhme formuliert – um die Kehrseite derselben Medaille.
Das Hörstück Eins ist Gott. Sechs Leben hat meine Geliebte. Für den Transport lebender Tiere zur Tötung hat der Landeshauptmann zu sorgen setzt an diesem Widerspruch an, allerdings ohne diesen aufzulösen oder gar zu beantworten. Seit den Anfängen der Tierschutzbewegung bildet die Schmerzvermutung den zentralen Drehpunkt all ihrer Behauptungen. Verständlicherweise spielten und spielen dabei jene Schmerzen, die Tieren während des Tötungsaktes zugefügt werden, eine besondere Rolle. Erfahrungen wie Schmerz und Tod haben in den letzten hundert Jahren einen grundlegenden Bedeutungswandel erfahren. Tierdiskurse sagen letztlich wenig über das Schmerzempfinden der Tiere, in ihnen spiegeln sich vor allem menschliche Ängste. In ihnen wird vorweggenommen wie der Tod des Menschen in Zukunft organisiert sein wird. Die Vorstellung vom friedlichen Einschlafen, vom schmerzfreien Tod ist allemal problematisch. Ohne Mühe ließe sich belegen, dass eben diese Vorstellung nicht nur die Konsumenten beruhigt, sondern in der praktischen Umsetzung zu einem enormen Beschleunigungsschub in den Schlachthöfen geführt hat.
Das umfangreiche Textmaterial des Hörstücks besteht im Kern aus Anleitungen wie gesetzlichen Regelungen zur Frage “richtigen” Tötens von Tieren. Es handelt sich in einem gewissen Sinne um Abfallmaterial, welches während vieler Jahre in Forschungsprojekten, in denen ich mich mit dem Mensch-Tier-Verhältnis beschäftigt habe, angefallen ist. Das Hörstück ist auch ein Versuch, eine – auf das Thema bezogene – sinnliche Dimension zu öffnen, die in kulturhistorischen Abhandlungen nicht oder nur bedingt möglich sein kann.
Die Reaktionen auf das Hörstück sind sehr unterschiedlich. Manche halten mich für einen Tierschützer und Vegetarier. Ich esse Fleisch, wenn auch in Maßen. Tierschützer bin ich nicht, auch wenn ich mich für Tiere interessiere, dem Geschrei von Mardern oder dem Blöken von Schafen aufmerksam zuhöre oder selbst kleinsten Insekten meine Aufmerksamkeit schenke. Andere wiederum vermuten die Lust an der schaurigen Beschreibung. Die Beschäftigung mit Schmerz und Tod, letztlich mit der Zerbrechlichkeit des Lebens, ist alles andere als vergnüglich.
Der Text ist nach exakt festgelegten Regeln montiert. Günther Zechberger hat diesen in einer für mich sehr überzeugenden Weise musikalisch umgesetzt. Das Verhältnis von Text und Musik bzw. Geräuschen zählt in Sprechstücken zu den wesentlichen Herausforderungen. Wir waren uns darin einig, dass Text und Musik als komplementäre und gleichwertige Teile des Ganzen zu sehen sind, dass es assoziative Räume zu öffnen und zu erschließen gilt. Aber vergessen Sie dies alles! Hören Sie einfach hin, vielleicht so, als wären sie unvermittelt in ein postmodernes Passionsbild gerutscht.
Bernhard Kathan, 10.1.2003
Sophie Wendt — Sprecherin
Florian Eisner, Franz Kaslatter — Sprecher
Elisabeth Nicolussi — Mezzosopran
Ernst Theuerkauf — Viola
Stephan Becker — Saxophon
Karlheinz Siessl — Tuba
Gerhard Gruber — Perkussion
Freitag, 29. November 2013
Aula der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
„Zyklen/Turbulenzen“ (UA, 11:15)
für Bass-Klarinette und computergenerierte Klangmatrix …
Zyklen/Turbulenzen: Probenausschnitt I (3’12“)
Zyklen/Turbulenzen: Probenausschnitt II (2’19“)
… in Interaktion mit wissenschaftlichen Beiträgen von Mathias Rotach und Mario Vötsch
Im Auftrag des Forschungszentrums Klima und Kryosphäre /
Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
Stephan Moosmann: Bass-Klarinette
Günther Zechberger: Live-Elektronik
Konzert • Radio-Live-Übertragung (OE1, RNE1) • musikalisches Brücken-Netzwerk
05.09.96; Piller bei Wenns auf dem Skulpturenfeld Fuchsmoos des Bildhauers Kassian Erhart
Der direkte Bezug zur „Brücke“ als Bauwerk wird in einer medialen bzw. wahrnehmungstheoretischen Weise übersetzt. Dabei wird die Metapher der Brücke in ihrem semiotischen Wert nicht nur als Codesample der Verbindung – also positiv – gesehen, sondem auch als Trennung – die Differenz, die Grenze. Dies ist dem Grundgedanken einer strukturellen I nformationstheorie verpflichtet: aus der Differenz die Information zu erkennen.
Ausgehend von einem theoretischen Verhältnis potentieller Möglichkeiten zu den faktisch verwendeten, ist ein Sprachsatz (eine Sprache) kleinen Umfangs installiert, den das Publikum auslösen kann. Der Besucher wird in die Lage versetzt, bestimmbare Aktionen mittels seines Verhaltens auf der Brücke auszulösen.
Das Zentrum des Projektes bildet eine begehbare Granitskulptur von Kassian Erhart, die als Brücke über einen kleinen Bach gelegt wird. Diese Brücke wird von Günther Zechberger klanginstalliert – d.h. das Begehen, Überqueren von Brücken wird hörbar. Die Musiker des Ensembles werden sich aus der Landschaft dem Skulpturenfeld Fuchsmoos allmählich nähern, mit dem Ziel, sich im Zentrum – auf der Granitbrücke – zu treffen. Damit wird die Landschaft akustische abgebildet, die Rundfunkübertragungen dieses Abbildes sind Transportwege von Landschaft.
Nach Erreichen des Zentrums verteilen sich die Musiker auf dem Skulpturenfeld, nehmen zum einem Kontakt mit den Skulpturen auf und interagieren mit diesen, zum anderen mit Musikern aus Madrid um mit diesen gemeinsam zu konzertieren. Die Brücke wird dem Publikum überlassen, das durch Begehen, Bestampfen, Betanzen auf die Musiker reagieren kann.
Das Thema der Evolution der Wahrnehmung wird durch die elektronischen Möglichkeiten neu erfragt. So wird der Zusammenhang von Bewußtsein als Beurteilung der Wahrnehmung von „außen“ und „innen“ in einen apparativen Zusammenhang gesetzt – der apparative Zusammenhang als Veränderung individualistisch – hierarchisch orientierter Seinsauffassungen zu möglichen vernetzten interSUbjektiven, nichtindividuellen Seinsauffassungen.
Stills sind der Beginn eines onlineKompositionsprojektes das als Konzept einer online-Diskussion und – Kommunikation im Bereich der Entwicklung vernetzter neuer musikalischer Produktionsweisen dienen soll.
Neben der Realisierung der Kompositionen für Band, Live-Elektronik und analoge Instrumente ist das Tiroler Ensemble tür Neue Musik auch stellvertretender Akteur des Publikums auf dem Skulpturenfeld.
Nicht im Hintergrund, sondern auf einer weiteren musikalischen Ebene wird elektroakustische Musik in das Klangprojekt mit einbezogen:
„hear the sky“ (Peter Riedelsperger) und „Stills – electroacoustic songs“ (Günther Zechberger)
„Stills“ sind hier akustische Momentaufnahmen aus der ganzen Welt – Samples von Vokalmusik a capella. Diese Sampies bilden das Grundmaterial für einen akustischen Film – Kompositionen.
Das Ensemble spielt und ist das „Dramatische“ und „Sinnliche“ zur vermittelten abstrakten Anschauung der elektronischen Projekte. Es wird eine Brücke zwischen den Musikern auf dem Skulpturenfeld und den virtuellen Brücken im Rundfunk und im Netz hergestellt.
Weitere Brücken:
Rundfunkl-Live-Übertragung: Hans Soukup, Bernhard Triendl (Toningenieur)
Musikalisches Konzept, Komposition, musikalische Leitung: Günther Zechberger
Konzept: Günther Zechberger, Peter Riedlsperger