K-NON

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Raumkomposition für Mezzosopran, Flöte, Saxophon, Bassklarinette, Posaune, Tuba und Perkussion.
Der Aya Irini / Irenenkirche in Istanbul gewidmet.

Uraufführung 1998 in Interaktion mit Mehrfach-Diaprojektionen von Gerald Nitsche in der Irenenkirche / Aya Irini Istanbul

Ausführende:

Elisabeth Nicolussi (Mezzosopran), Ferdiand Köck (Flöte), Hannes Mariacher (Saxophon), Helmut Sprenger (Bassklarinette),
Mato Santek (Posaune), Karlheinz Siessl (Tuba), Gerhard Gruber (Perkussion), Günther Zechberger (Leitung)

DaDa

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DaDa Eins
„vor 65 Jahren war dada da”; Tarrenz 1986
DaDa Zwei
„DaDa 21/22. Musikalische Fischsuppe mit Reiseeindrücken” von Raoul Schrott, 1988
  • Partitur von „Dear Mr. J.“ als Beitrag zum Buch
  • musikalische Begleitung der Buchpräsentationen u.a. in Landeck, Reutte, Innsbruck – Tiroler Landestheater,Wien – Moulin Rouge

Moulin Rouge:

  • meine bislang einzige Erfahrung mit zeitgenössischer Kunstmusik in einem Nachtclub
  • und – in bester Erinnerung: der geniale Ernst Jandl war unter den Gästen

was übrig bleibt:

  • komponierte Musik und Dada widersprechen sich

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publiziert in:
Raoul Schrott, DADA 21/22, Musikalische Fischsuppe mit Reiseeindrücken
Haymon-Verlag Innsbruck, 1988
ISBN 3-85218-037-6

Tangenten

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Istanbul, Yerebatan Sarayi, 1994

maggi on Aug 1, 00 at 2:03pm

„ ……
Then there is the eerie memory of the Yerebatan Cistern in Istanbul, an underground water collection cavern dating back to the 6th century. The haunting sounds of music („tangenten“ for alto, subbassrecorder, flute, saxophone,violine, trombone, percussion and Cistern – composed by Günther Zechberger specifically for this location, based on the echoing effects of the cistern), puntuated by the dripping of the water was truly the most exotic and unique musical experience we have ever had.”

aus: Fodor’s Travel

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Raumkomposition für Alt- und Kontrabassblockflöte, Violine, Flöte, Saxophon, Posaune und Perkussion
– der Zisterne „Yerebatan Sarayi“ in Istanbul gewidmet

Yerebatan Sarayi:
Wasserspeicher für den Großen Palast. Unter Kaiser Justinian im 6. Jahrhundert erbaut. 138 Meter lang, 65 Meter breit.
Das Gewölbe wird von 336 acht Meter hohe Säulen getragen.

„Tangenten“ ist die bislang erste und einzige Komposition, die für diesen faszinierenden Raum geschrieben wurde.

Uraufführung in Interaktion mit Mehrfach-Diaprojektionen von Gerlad Nitsche:
Istanbul, Yerebatan Sarayi 1994

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Ausführende:
ticom – Tiroler Ensemble für Neue Musik

Angelika Hensler (Alt, Kontrabaßblockflöte)
Andras Borgo (Violine)
Ferdinand Köck (Flöte)
Hannes Mariacher (Saxophon)
Mato Santek (Posaune)
Gerhard Gruber (Percussion)
Günther Zechberger (Leitung)

Ausschnitte aus den Tangenten:
„Kadenz für Kontrabaßblockflöte“ aus den Tangenten

  • 2001 Landeck, Angelika Hensler
  • 2003 Innsbruck, Angelika Hensler

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Aufnahmen:

  • Aufnahme des Türkischen Rundfunk vor der UA; unvollständig – Abbruch wegen Stromausfalls
  • Livemitschnitt der UA , Türkischer Rundfunk
  • Kadenzen für Kontrabassblockflöte (Angelika Hensler)

Lithophonie

auf Klangskulpturen des Bildhauers Kassian Erhart (1948 – 2018)

Jeder Stein, jeder Fels hat auch eine klangliche Identität – eine Klangseele.
In nahezu fünf Jahren Arbeit hat der Bildhauer Kassian Erhart nahezu zwanzig Steinskulpturen geschaffen, die das Instrumentarium für die „Lithophonie“ bilden. Skulpturen, die um eine wesentliche Dimension erweitert wurden – sie können zum Klingen gebracht werden.

Sämtliche Klangskulpturen sind aus tiroler Gestein gefertigt:
Granit – Gneis – Amphibolit – Marmor

Der Komponist Günther Zechberger war von Anbeginn an der Entwicklung und Entstehung dieser Klangskulpturen beteiligt.
Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist eine Komposition für ein archaisch anmutendes Klangmaterial, für ein vermeintlich unmusikalisches Instrumentarium – eine Komposition für die Klangskulpturen von Kassian Erhart – „Lithophonie“.
Insbesondere die Vielfalt der Klangskulpturen als auch die Komposition „Lithophonie“ sind dafür verantwortlich, daß dieses musikalische Projekt ein weltweites Unikat darstellt.
„Lithophonie“ auf den Klangskulpturen von Kassian Erhart wird von Musikern des „Tiroler Ensemble für Neue Musik“ aufgeführt.

Aufführungen:

  • 1998, 22. August: Skulpturenfeld Fuchsmoos, Piller bei Wenns;
    Uraufführung im Rahmen des Symposiums „Zeichen / Sprache”
  • 2000: Hofgarten Innsbruck
  • 2001: Jesuitenkirche, Innsbruck
  • 2002: Salzburg
  • 2003: Skulpturenfeld Fuchsmoos, Piller bei Wenns
  • 2003: Lubenice, Insel Cres/Kroatien

Aufnahmen:

Live-Mitschnitt der Uraufführung am Skulpturenfeld Fuchsmoos am 22.08.1998
Tonmeister: Bernhard Triendl

zur Videodokumentation (Piller)

Links zu Bild und Klang:

Instrumentenbau
Komponisten am Skulpturenfeld Fuchsmoos
Vorbereitung zur Aufführung in der Jesuitenkirche Innsbruck
„Bongos” (Bild & Ton)
„Geige” (Bild)
„Harfe” (Bild)
Helm (Bild & Ton)
Klangschale (Bild & Ton)
Panflöte (Ton)
„Posaune” (Bild & Ton)

Notationen

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Lore Heuermann, Günther Zechberger
Performance – Kalligrafik – Musik

Die Verwendung der Notenschrift, in rund 1000 Jahren parallel zu unserer Kunstmusik entwickelt, galt lange Zeit als Privileg, bestimmten Gesellschaftsschichten und bestimmter Musik vorbehalten. Als Zeichen einer nonverbalen Sprache ist unsere Notenschrift mittlerweile am Ende ihrer Entwicklung angelangt, sie funktioniert nahezu perfekt und ist mit Sicherheit Teil unserer höchsten Kulturgüter. Entwickelt wurde die Notenschrift nicht zuletzt aus dem Bedürfnis, Musik wiederholbar zu machen und es mutet fast zynisch an, daß die musikalische Entwicklung bedingt durch technischen Fortschritt die absolut idente Wiederholbarkeit in einem Bereich der Musik realisiert hat, in dem Notation nur noch eine Randerscheinung ist – nämlich in der elektroakustischen Musik, die in diesem Jahr gerade 50 Jahre alt wurde.

Notation als Erscheinungsform von Zeichen/Sprache bleibt das zentrale Thema des gemeinsamen Projektes mit Lore Heuermann. Komponierte und somit notierte Musik wird von den Musikern des Tiroler Ensemble für Neue Musik“ in Klang umgesetzt, vom Zeichen zur Sprache verwandelt. Lore Heuermann wird in Echtzeit auf 7 Meter langen Papierrollen grafisch auf die Sprache“ reagieren und diese wieder zu Zeichen machen. Sprache“ ist nun in einem weiten Sinn zu verstehen, da Lore Heuermann nicht nur auf die Sprache Klang reagiert, sondern sehr wohl auch auf die aufführungsbedingten Bewegungen, also die Körpersprache der Musiker. Die dabei entstehende Kalligrafik ist das Resultat aus akustischer und optischer Wahrnehmung, Emotionalität, Intelektualität und handwerklichem Können.

Somit schließt sich in diesem Projekt nur scheinbar ein Kreis – scheinbar, da es sehr wohl denkbar ist, die kalligrafischen Arbeiten von Lore Heuermann in Klingendes, also Musik, zurück zu verwandeln, wegen der Komplexität der kalligrafischen Arbeiten jedoch nicht die musikalischen Ergebnisse in die idente Notenschrift.

05. September, Skulpturenfeld Fuchsmoos
Lore Heuermann – Günther Zechberger – ticom, Tiroler Ensemble für neue Musik

Notationen – Panta Rhei
Lore Heuermann, Günther Zechberger
Interaktion von Kalligrafie, Tanz und Musik in Wien und Berlin

Tänzerin: Sabine Sonnenschein
Musiker: ticom – Tiroler Ensemble für Neue Musik

  • Wien: Galerie Hofstätter, 11. bis 13. Juni 2000
  • Berlin: Altes Stadthaus Berlin, 1. September 2000

zur Fotodokumentation Wien
zur Fotodokumentation im Alten Stadthaus Berlin (Probe)
zur Fotodokumentation im Alten Stadthaus Berlin (Aufführung)
zur Videodokumentation PantaRhei Wien II
zur Videodokumentation Panta Rhei Berlin

Notationen – Original, Kopie und Interpretation
hidden museum / Fraxern, Vorarlberg
  • Notation – Original, Kopie: Günther Zechberger
  • Interpretation: Angelika Hensler, Kontrabassblockflöte

zur Fotodokumentation

Eins ist Gott

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Eins ist Gott.
Sechs Leben hat meine Geliebte. Für den Transport lebender Tiere zur Tötung hat der Landeshauptmann zu sorgen

Ein Hörstück von Bernhard Kathan und Günther Zechberger
44min
Erstausstrahlung: 6.12.2002 / ORF KUNSTRADIO
© Kathan / Zechberger

Die Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz ist nur einer von vielen Hinweisen für eine grundlegende Neubewertung des Tieres. Während Tieren im neunzehnten Jahrhundert bestenfalls Schmerzfähigkeit zugestanden wurde, so sind Tiere heute zu den eigentlichen Platzhaltern menschlicher Regungen geworden. Die Fähigkeit, Angst, Trauer oder gar Mitleid zu empfinden, zeichnet nicht länger den Menschen aus. Manche gestehen Tieren sogar religiöse Empfindungen zu. Dass Tiere gleichzeitig in einer noch nie dagewesenen Weise industriell ausgebeutet und verwertet werden, ist nur auf den ersten Blick als Widerspruch zu sehen. In Wirklichkeit handelt es sich – wie es der Kulturanthropologe Gernot Böhme formuliert – um die Kehrseite derselben Medaille.

Das Hörstück Eins ist Gott. Sechs Leben hat meine Geliebte. Für den Transport lebender Tiere zur Tötung hat der Landeshauptmann zu sorgen setzt an diesem Widerspruch an, allerdings ohne diesen aufzulösen oder gar zu beantworten. Seit den Anfängen der Tierschutzbewegung bildet die Schmerzvermutung den zentralen Drehpunkt all ihrer Behauptungen. Verständlicherweise spielten und spielen dabei jene Schmerzen, die Tieren während des Tötungsaktes zugefügt werden, eine besondere Rolle. Erfahrungen wie Schmerz und Tod haben in den letzten hundert Jahren einen grundlegenden Bedeutungswandel erfahren. Tierdiskurse sagen letztlich wenig über das Schmerzempfinden der Tiere, in ihnen spiegeln sich vor allem menschliche Ängste. In ihnen wird vorweggenommen wie der Tod des Menschen in Zukunft organisiert sein wird. Die Vorstellung vom friedlichen Einschlafen, vom schmerzfreien Tod ist allemal problematisch. Ohne Mühe ließe sich belegen, dass eben diese Vorstellung nicht nur die Konsumenten beruhigt, sondern in der praktischen Umsetzung zu einem enormen Beschleunigungsschub in den Schlachthöfen geführt hat.

Das umfangreiche Textmaterial des Hörstücks besteht im Kern aus Anleitungen wie gesetzlichen Regelungen zur Frage “richtigen” Tötens von Tieren. Es handelt sich in einem gewissen Sinne um Abfallmaterial, welches während vieler Jahre in Forschungsprojekten, in denen ich mich mit dem Mensch-Tier-Verhältnis beschäftigt habe, angefallen ist. Das Hörstück ist auch ein Versuch, eine – auf das Thema bezogene – sinnliche Dimension zu öffnen, die in kulturhistorischen Abhandlungen nicht oder nur bedingt möglich sein kann.

Die Reaktionen auf das Hörstück sind sehr unterschiedlich. Manche halten mich für einen Tierschützer und Vegetarier. Ich esse Fleisch, wenn auch in Maßen. Tierschützer bin ich nicht, auch wenn ich mich für Tiere interessiere, dem Geschrei von Mardern oder dem Blöken von Schafen aufmerksam zuhöre oder selbst kleinsten Insekten meine Aufmerksamkeit schenke. Andere wiederum vermuten die Lust an der schaurigen Beschreibung. Die Beschäftigung mit Schmerz und Tod, letztlich mit der Zerbrechlichkeit des Lebens, ist alles andere als vergnüglich.

Der Text ist nach exakt festgelegten Regeln montiert. Günther Zechberger hat diesen in einer für mich sehr überzeugenden Weise musikalisch umgesetzt. Das Verhältnis von Text und Musik bzw. Geräuschen zählt in Sprechstücken zu den wesentlichen Herausforderungen. Wir waren uns darin einig, dass Text und Musik als komplementäre und gleichwertige Teile des Ganzen zu sehen sind, dass es assoziative Räume zu öffnen und zu erschließen gilt. Aber vergessen Sie dies alles! Hören Sie einfach hin, vielleicht so, als wären sie unvermittelt in ein postmodernes Passionsbild gerutscht.

Bernhard Kathan, 10.1.2003

Sophie Wendt — Sprecherin
Florian Eisner, Franz Kaslatter — Sprecher
Elisabeth Nicolussi — Mezzosopran
Ernst Theuerkauf — Viola
Stephan Becker — Saxophon
Karlheinz Siessl — Tuba
Gerhard Gruber — Perkussion

Zyklen, Turbulenzen

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4. Tag der Geowissenschaften
„Dürfen die das? – Eine Begegnung zwischen Kunst und Geowissenschaften“

Freitag, 29. November 2013
Aula der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

„Zyklen/Turbulenzen“ (UA, 11:15)
für Bass-Klarinette und computergenerierte Klangmatrix …

Zyklen/Turbulenzen: Probenausschnitt I (3’12“)


Zyklen/Turbulenzen: Probenausschnitt II (2’19“)

… in Interaktion mit wissenschaftlichen Beiträgen von Mathias Rotach und Mario Vötsch

Im Auftrag des Forschungszentrums Klima und Kryosphäre /
Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften

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Stephan Moosmann: Bass-Klarinette
Günther Zechberger: Live-Elektronik

→ Tag der Geowissenschaften — Video

Granite Head

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Günther Zechberger / Peter Riedlsperger
ein musikalisches Brückennetzwerk zum Thema Rivers and Bridges

Konzert • Radio-Live-Übertragung (OE1, RNE1) • musikalisches Brücken-Netzwerk
05.09.96; Piller bei Wenns auf dem Skulpturenfeld Fuchsmoos des Bildhauers Kassian Erhart

Der direkte Bezug zur „Brücke“ als Bauwerk wird in einer medialen bzw. wahrnehmungstheoretischen Weise übersetzt. Dabei wird die Metapher der Brücke in ihrem semiotischen Wert nicht nur als Codesample der Verbindung – also positiv – gesehen, sondem auch als Trennung – die Differenz, die Grenze. Dies ist dem Grundgedanken einer strukturellen I nformationstheorie verpflichtet: aus der Differenz die Information zu erkennen.

Ausgehend von einem theoretischen Verhältnis potentieller Möglichkeiten zu den faktisch verwendeten, ist ein Sprachsatz (eine Sprache) kleinen Umfangs installiert, den das Publikum auslösen kann. Der Besucher wird in die Lage versetzt, bestimmbare Aktionen mittels seines Verhaltens auf der Brücke auszulösen.

Das Zentrum des Projektes bildet eine begehbare Granitskulptur von Kassian Erhart, die als Brücke über einen kleinen Bach gelegt wird. Diese Brücke wird von Günther Zechberger klanginstalliert – d.h. das Begehen, Überqueren von Brücken wird hörbar. Die Musiker des Ensembles werden sich aus der Landschaft dem Skulpturenfeld Fuchsmoos allmählich nähern, mit dem Ziel, sich im Zentrum – auf der Granitbrücke – zu treffen. Damit wird die Landschaft akustische abgebildet, die Rundfunkübertragungen dieses Abbildes sind Transportwege von Landschaft.

Nach Erreichen des Zentrums verteilen sich die Musiker auf dem Skulpturenfeld, nehmen zum einem Kontakt mit den Skulpturen auf und interagieren mit diesen, zum anderen mit Musikern aus Madrid um mit diesen gemeinsam zu konzertieren. Die Brücke wird dem Publikum überlassen, das durch Begehen, Bestampfen, Betanzen auf die Musiker reagieren kann.

Das Thema der Evolution der Wahrnehmung wird durch die elektronischen Möglichkeiten neu erfragt. So wird der Zusammenhang von Bewußtsein als Beurteilung der Wahrnehmung von „außen“ und „innen“ in einen apparativen Zusammenhang gesetzt – der apparative Zusammenhang als Veränderung individualistisch – hierarchisch orientierter Seinsauffassungen zu möglichen vernetzten interSUbjektiven, nichtindividuellen Seinsauffassungen. 

Stills sind der Beginn eines onlineKompositionsprojektes das als Konzept einer online-Diskussion und – Kommunikation im Bereich der Entwicklung vernetzter neuer musikalischer Produktionsweisen dienen soll. 

Neben der Realisierung der Kompositionen für Band, Live-Elektronik und analoge Instrumente ist das Tiroler Ensemble tür Neue Musik auch stellvertretender Akteur des Publikums auf dem Skulpturenfeld.

Nicht im Hintergrund, sondern auf einer weiteren musikalischen Ebene wird elektroakustische Musik in das Klangprojekt mit einbezogen:

hear the sky“ (Peter Riedelsperger) und „Stills – electroacoustic songs“ (Günther Zechberger)

  • hear the sky„:durch Frequenztransformationen von astronomischen Spektren (CCD Aufnahmen) bestimmter beobachtbarer Objekte in Klangspektren wird eine Hörbarmachung dieser Objekte erzielt. Bestimmte Frequenzverteilungen in den aufgenommenen astronomischen Objekten werden durch lineare und nichtlineare Transformation in akustische überführt, die weiters durch eine definierte elektroakustische Bearbeitung in Klang verwandelt werden. Die elektroakustische Bearbeitung wird durch eine Soundbearbeitungshard- und Software in zeitlich vereinheitlichter Weise abgebildet bzw. auf eine durch die Entfernungsbewegung der Objekte bestimmten virtuellen dynamischen Zeitachse.

 

  • Stills – electroacoustic songs“ (Günther Zechberger) diesem Projekt geht ein „call for sampies“ voraus. In diesem „call for sampies“ wird um Klangsampies aus aller Welt gebeten. Dies sollen Sampies von
    • Vokalmusik a capella
    • Musik (improvisiert) von Kindern“ Amateuren, professionellen Sängern, Vokalensembles und. Chören
    • mit Text in jeder Art von Sprache – Dialekt, Slang ,Hochsprache etc •• – ohne Text
    • jeder Art von musikalischen Stilrichtungen – kulturelle und ethnische
    • im Format AIFF oder SD 11
    • mono
    • mit Sampleraten von 22050 bis 44100
    • und einer maximale Länge: 7 Sekunden sein.

Stills“ sind hier akustische Momentaufnahmen aus der ganzen Welt – Samples von Vokalmusik a capella. Diese Sampies bilden das Grundmaterial für einen akustischen Film – Kompositionen.

Das Ensemble spielt und ist das „Dramatische“ und „Sinnliche“ zur vermittelten abstrakten Anschauung der elektronischen Projekte. Es wird eine Brücke zwischen den Musikern auf dem Skulpturenfeld und den virtuellen Brücken im Rundfunk und im Netz hergestellt. 

Weitere Brücken:

  • visuelle Brücke Reutte – Skulpturenfeld Fuchsmoos I Piller via Internet (CuSeeme)
  • akustische Brücke: lnn von der lnnbrücke in Innsbruck (Installation von Andres Bosshart) zum Bach auf dem Skulpturenfeld
  • in der Zeit vom 15. August bis zum 7. September findet auf dem Skulpturenfeld ein Symposium zum Thema „Malevich’s Nachfolger“ statt. Eingeladen dazu sind zwei Maler aus Rußland – Anna Rezwanova und Jurij Gobanov – und zwei Bildhauer aus dem Pitztal – Werner Seidner und Kassian Erhart. Die ca. 5 Tonnen schwere Granitbrücke wird im Rahmen dieses Symposiums „gelegt“. Am 7. September wird in der Galerie des Skulpturenfeldes eine Ausstellung mit Werken der beiden russischen Maler eröffnet (Dauer bis Dezember 96). „Granite Head“ ist nicht zuletzt auch als Brückenpfeiler zwischen Symposium und Ausstellung, Rußland und Tirol, Musik und Bildende Kunst zu verstehen.

Rundfunkl-Live-Übertragung: Hans Soukup, Bernhard Triendl (Toningenieur)
Musikalisches Konzept, Komposition, musikalische Leitung: Günther Zechberger
Konzept: Günther Zechberger, Peter Riedlsperger