Kassian Erhart / Günther Zechberger: piu forte
Dieses Projekt ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit diesem Raum und dessen Identität – Wasser, Wasserkraft, Energie. Der Titel der Ausstellung „Techniker für Künstler“ könnte dazu verleiten, anzunehmen, daß hier Gegensätze überwunden werden. In Wirklich besteht zwischen Technik und Kunst kein Widerspruch – die Frage, die wir uns gestellt haben ist vielmehr, ob Kunst ohne Technik überhaupt möglich ist.
„piu forte” ist eine begeh- und durchgehbare Skulptur, die aus folgenden Komponenten besteht:
- symbolischer Stollen aus Eisengitter
- elektronisches Bild von der Überwachungskamera aus der Runserau
- Klang 1: Zusammenfluß von Fagge und Inn ca. 3km oberhalb der Staustufe Runserau (Band); aufgenommen am 15. 05. 97 zwischen 9uhr30 und 10uhr30; (Lautsprecher 1, 2, 3)
- Klang 2: 1. Turbine des Kraftwerkes, durch die dieses Wasser rinnt; (live)
- Klang 3: Schwallkammer des Kraftwerkes; (live)
- Steinskulptur, der Pitze entnommen; dieser Stein wurde über Jahrtausende von der Pitze bearbeitet und in seine jetzige Form gebracht. Die Pitze ist neben dem Inn der zweite Hauptlieferant für das Kraftwerk Imst.
Die geplante Gleichzeitigkeit der Klänge mußte aufgrund unüberwindbarer technischer Hürden auf zwei Klangquellen reduziert werden – deshalb ist der Klang 1 nur vom Band zu hören.
Im Rahmen unseres Projektes „granite head“ aus dem vergangenen Jahr wurden die Klangaufnahmen des Inn live auf das Skulpturenfeld Fuchsmoos / Piller überspielt. Dabei wurde der Inn akustisch für eine begrenzte Zeit wieder dahin zurückverlegt, wo er einmal war. Das jetzige Projekt hat wiederum den Inn zum Thema – diesmal, wie er unterirdisch durch den Berg fließt.
„piu forte” ist auch eine Weiterführung unserer Auseinandersetzung mit dem Inn.